Digitalisierung

LERNEN BEI UNS

Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium

Lernen in der digitalen Welt

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Ziele unserer Arbeit

Unsere Gesellschaft befindet sich im stetigen digitalen Wandel. Dabei ist Bildung der entscheidende Schlüssel, um alle Heranwachsenden an den Chancen dieses Wandels teilhaben zu lassen.

Ziel unserer Arbeit mit digitalen Medien ist neben einem veränderten Wissenserwerb auch die Förderung selbstgesteuerten Lernens und vernetzten Denkens. Wir möchten unsere Schüler*innen in die Lage zu versetzen, mit Medien sicher und verantwortungsvoll umzugehen. Eine Reflexion der Mediennutzung allgemein und der eigenen speziell ist dabei unserer Meinung nach Voraussetzung für eine kritische und selbstbestimmte Teilhabe in der modernen Medienwelt. Vor diesem Hintergrund möchten wir unseren Schüler*innen zentrale digitale Kompetenzen vermitteln.

Dabei beruht unsere Arbeit auf drei Säulen:

  • Unsere Schüler*innen sollen die verschiedensten Programme und Apps sowie dazugehörige Hardware sicher als Lern- und Arbeitswerkzeug einsetzen können, um damit ihren (schulischen) Alltag gewinnbringend zu gestalten.
  • Wir wollen Orientierungswissen vermitteln, damit unsere Schüler*innen lernen, digitale Endgeräte, das Internet und mit ihnen verknüpfte Algorithmen zu verstehen und sinnvoll einzusetzen. Sie lernen aber auch, die hiermit verbundenen Gefahren (Sucht, Cyber-Crime, Cyber-Mobbing, …) einzuschätzen und sich vor ihnen zu schützen.
  • Wir möchten die Möglichkeiten digitaler Entwicklung nutzen, um Räume für Kreativität und neue Kommunikationsformen auch im Rahmen von Schule zu schaffen, mit denen unsere Schüler*innen gemeinsam Inhalte erstellen, präsentieren und weiterentwickeln. Dabei eröffnen wir ihnen über die digitale Medien unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Lernausgangslagen zunehmend neue, auch individuelle Lernwelten.
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Ausstattung unserer Schule

Die Ausstattung unserer Schule zur Arbeit mit digitalen Medien ist sehr gut und wird mit Hilfe der Elternschaft, unseres Fördervereins und verschiedener Stiftungen stetig ausgebaut.

Netzwerk (LAN / WLAN)

Unsere Schule verfügt über einen eigenen Breitband-Glasfaseranschluss. Es gibt schulweites WLAN für alle Schüler*innen bzw. Lehrer*innen. Dabei können auch private Geräte über WLAN eingebunden werden. Für alle schulischen Geräte steht ein eigenes, besonders leistungsfähiges WLAN-Netz zur Verfügung. Alle stationären Geräte sind in das schulische LAN eingebunden.

Präsentations- und Projektionsmöglichkeiten

Alle Unterrichtsräume sind mit digitalen Projektionsmöglichkeiten (Beamer, PC oder iPad, Apple-TV) ausgestattet, die digitalen Unterricht ohne Aufwand und barrierefrei ermöglichen. 

Computerarbeitsräume

Wir verfügen über drei „Computerräume“, an denen in Klassen- bzw. Kursstärke an PCs gearbeitet werden kann und in denen auch Informatikunterricht stattfindet. Darüber hinaus besitzen wir weitere Mehrzweckräume, die ebenfalls mit stationären Rechnern ausgestattet sind, aber natürlich auch mit unseren iPads genutzt werden können.

Fachspezifische Ausstattung

Zusätzlich stehen in vielen Fachräumen spezielle digitale Ausstattungen als Lehr- und Lernmittel zur Verfügung: vom Tablet-Satz mit spezieller Software über digitale Simulationsmöglichkeiten bis hin zu einer Vielzahl digitaler Sensoren zur Messwerterfassung. 

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Ausstattung unserer Schüler*innen

Wir haben in den letzten Jahren mit Unterstützung des Schulträgers, unseres Förder- und Ehemaligenvereins, verschiedener Stiftungen und gewonnener Preisgelder die Ausstattung für unsere Schüler*innen konsequent ausgebaut. Wir freuen uns daher, dass wir allen Schüler*innen über ihre gesamte Schulzeit vollen Zugang zu digitalen Lehr- und Lernmitteln gewähren und so die gewünschte digitale Teilhabe sicherstellen können.

Schulische Kommunikation

Alle Schüler*innen erhalten bei der Aufnahme einen Zugang zu unserer Schulplattform IServ. Mit dem Zugang zur Plattform erhalten sie eine individuelle E-Mail-Adresse und können die jeweils relevanten Informationen schon über die Startseite einsehen.
IServ bietet darüber hinaus eine leistungsfähige Plattform für Videokonferenzen und eine Vielzahl weiterer Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten. Diese stehen den Schüler*innen mit IServ ortsungebunden und zu jeder Zeit zur Verfügung!
Durch die individualisierten Zugänge sind die Daten unserer Schüler*innen vor Fremdzugriff geschützt. Unsere Einstellungen schützen sie darüber hinaus vor jugendgefährdenden Inhalten, unerwünschter Werbung oder Viren von fremden Absendern.

Alle Eltern und Erziehungsberechtigte unserer Schüler*innen erhalten persönliche Benutzerzugänge zur Schuplattform iServ, über die sie auf relevante schulische Inhalte zugreifen können. So versenden wir z.B. über das Elternbriefe-Modul alle schulischen Benachrichtigungen. Diese stehen den Eltern dort dauerhaft zur Verfügung und können jederzeit erneut aufgerufen werden.

iPads

Im Jahrgang 5 und 6 steht unseren Schüler*innen in ihrer Klasse ein iPad-Klassensatz zur Verfügung, der bei Bedarf jederzeit genutzt werden kann.

Mit Eintritt in die 7. Klasse erhalten all unsere Schüler*innen ein eigenes iPad als Leihgerät, das ihnen in der Schule und zu Hause bis zum Abitur zur Verfügung steht.

Cloud-Speicherplatz und Office-Paket

Alle Schüler*innen unserer Schule erhalten für ihre gesamte Schulzeit eine schulische Microsoft 365-Lizenz. Damit können sie Microsoft-Teams und OneNote sowie alle weiteren gängigen Microsoft-Programme (Word, Excel, Powerpoint, …) online nutzen und auf bis zu fünf Geräten installieren.
Schließlich  umfasst diese Lizenz einen persönlichen Cloud-Speicherplatz von 1000 GB, auf dem alle schulische Daten (Arbeitsblätter, Mitschriften, digitale Hefte, …) gespeichert und plattformübergreifend (auf iPad, Smartphone, Windows- oder  Apple-Notebook, …) aufgerufen und bearbeitet werden können.

Termine, Stunden- und Vertretungsplan

Anstehende Termine, den aktuellen Stunden- und Vertretungsplan können unsere Schüler*innen und ihre Eltern bzw. Erziehungsberechtigten jederzeit aktuell online bzw. über App für Android- oer iOS-Geräte abrufen.

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Unsere Lehrer*innen

Guter digitaler Unterricht benötigt gut ausgestattete und entsprechend ausgebildete Lehrkräfte, die beurteilen können, wann, wo und wie sie digitale Medien sinnvoll im Unterricht einsetzen können. Darüber hinaus brauchen die Lehrer*innen einen Überblick über die vorhandenen pädagogischen Möglichkeiten, insbesondere auch hinsichtlich der individuellen Förderung ihrer Schüler*innen.

Ausstattung

All unsere Lehrkräfte sind – wie unsere Schüler*innen – mit einem iPad, einem iServ-Account und einer Microsoft 365-Lizenz ausgestattet, damit sie Lehr- und Lernmaterialien barrierefrei präsentieren, sich mit ihren Schüler*innen austauschen und ihnen schnelle und individuelle Rückmeldungen geben können.

Darüber hinaus können sie auf unsere stationären Geräte und die fachspezifische Sonderausstattung zurückgreifen.

Fortbildungen

Bei der Fortbildung unserer Kolleg*innen setzen wir auf drei Schwerpunkte:

(1) Fortbildungsangebote für das gesamte Kollegium: Hiermit stellen wir sicher, dass unsere Lehrer*innen in den Lehr- und Lernplattformen (IServ, Teams, OneNote, …) und in den Möglichkeiten zur Nutzung der vorhandenen Hardware geschult sind. Diese Fortbildungen finden immer vor oder zu Schuljahresbeginn und nach weiterem Bedarf statt, um neue Kolleg*innen zu schulen und allen Kolleg*innen die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen aufzufrischen oder zu vertiefen.

(2) Fachspezifische Fortbildungen: Der Bedarf an fachspezifischen Fortbildungen ist in der Regel groß, passende Angebote sind oftmals rar. Daher nutzen wir hier das schon im Kollegium vorhandene Wissen und bieten niedrigschwellige Fortbildungen von Kolleg*innen für Kolleg*innen an. Darüber hinaus ermöglichen wir dem gesamten Kollegium regelmäßig die Nutzung digitaler Plattformen wie z.B. „fobizz“, mit denen sie sich individuell und gezielt fortbilden können. In Online-Fortbildungen geben hier Lehrkräfte, Trainer*innen und Medienpädagog*innen ihre Erfahrungen weiter und vermitteln digitale Kompetenzen und didaktische Fähigkeiten, um digitale Technologien sinnvoll im Unterricht einsetzen und thematisieren zu können. Darüber hinaus nutzen wir die Möglichkeiten der Kompetenzteams der Bezirksregierung Münster.

(3) Individuelle Fortbildungen: Immer wieder treten Kolleg*innen mit dem Wunsch nach einer individuellen Fortbildung zum Einsatz digitaler Medien in ihrem Fachunterricht an uns heran. Diese Fortbildungen werden nahezu immer genehmigt, dafür Stunden getauscht oder von Kolleg*innen übernommen. Und die Erstattung der anfallenden Kosten hat eine hohe Priorität in unserem Fortbildungsetat. Diese Kolleg*innen können anschließend die gewonnenen Erkenntnisse und die erstellten Unterrichtsmaterialien an ihre Fachschaften weitergeben.

Engagement

Da alle Schulen im Rahmen der Digitalisierung keinerlei dauerhafte personelle Unterstützung vor Ort oder Entlastungen in Form von Stellenanteilen bekommen, sind sie in diesem Bereich letztendlich auf das Engagement des Kollegiums angewiesen.

Unsere Kolleg*innen sind sich der Notwendigkeit zusätzlicher Ressourcen für das digitale Lehren und Lernen bewusst und engagieren sich daher vielfältig, z.B.

  • als Ansprechpartner*innen in den Klassenteams, die ihre Klassen schulen, kleine Probleme der Schüler*innen zeitnah direkt vor Ort lösen und ggf. weitere Hilfen vermitteln können.
  • als Ansprechpartner*innen im Kollegium, die Kolleg*innen auch kurzfristig unterstützen können.
  • als Ansprechpartner*innen in der „iPad-Sprechstunde“, in der unsere Schüler*innen regelmäßig in den großen Pausen schnell und unkompliziert Hilfe bei Problemen mit ihren iPads bekommen können.
  • als First Level Support, also Teil der Gruppe im Kollegium, die die erste Anlaufstelle für Kolleg*innen bei technischen Fragen ist. Sie versuchen diese zu beantworten oder schalten ggf. den städtischen Dienstleister (CITEQ) ein.
  • als freiwillige Helfer*innen z.B. bei Installationsarbeiten; so hat unser Kollegium im letzten Jahr u.a. alle an der Schule vorhandenen Apple-TVs selbst angebracht, angeschlossen und eingerichtet.
  • über Angebote von schulinternen Fortbildungen für ihre Kolleg*innen

… und vor allem in der täglichen Arbeit mit unseren Schüler*innen und ihrer Vielzahl an kleineren und größeren „digitalen“ Problemen.

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Konzeptionelle Arbeit

Um nachhaltige Erfolge erzielen zu können, benötigt auch das digitale Lernen genügend zeitliche und personelle Ressourcen sowie langfrstige Konzepte, die regelmäßig überprüft und ggf. angepasst werden. Daher tauschen wir uns auf der Suche nach neuen Ideen und „Best Practice-Beispielen“ schon seit vielen Jahren auch immer wieder mit einer Vielzahl von Schulen im näheren und weiterem Umfeld aus wie z.B. im Rahmen der regelmäßigen Treffen der Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises.

Personelle Strukturen und zeitliche Ressourcen

Wir haben als eine von sehr wenigen Schulen eine unserer Koordinator*innenstellen in der erweiterten Schulleitung dem Bereich „Digitalisierung“ gewidmet, diese ausgeschrieben und seit 2020 besetzt.
Darüber hinaus sind mehrere Beförderungsstellen diesem Bereich zugeordnet. Zwei neue Beförderungsstellen für die Mitarbeit bei der Digitalisierung sind im Verlauf des Schuljahres 2022-2023 besetzt worden.
Wir vergeben zudem auch einen Teil der unserer Schule zur Verfügung stehenden Entlastungsstunden an den Bereich Digitalisierung, um Kolleg*innen für ihre dauerhafte Arbeit in diesem Bereich zu honorieren.
Auch nutzen wir die den Schulen zur Verfügung stehenden zeitlichen Möglichkeiten konsequent zur Förderung der Digitalisierung an unserer Schule. So haben wir z.B. in den letzten Schuljahren mehrere pädagogische Tage dieser Thematik gewidmet.
Unseren Kolleg*innen ermöglichen wir die Teilnahme an Fortbildungen, indem wir die zeitlichen schulischen Freiräume schaffen.
Schließlich haben die einzelnen Fachkonferenzen die Lehrpläne ihrer Fächer so gestaltet, dass auch überfachliche und fachbezogene digitale Aspekte aufgegriffen werden.

Medienkonzept

Grundlage unserer Arbeit ist das Medienkonzept unserer Schule. Schon vor knapp 10 Jahren hat sich eine Arbeitsgruppe aus Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern erstmals an die Entwicklung eines umfassenden, zukunftsweisenden Medienkonzeptes für unsere Schule gemacht. Das Konzept wurde in den einzelnen Gremien (Schülerrat, Schulpflegschaft und Lehrerkonferenz) beraten, entsprechend ergänzt bzw. verändert und abschließend von der Schulkonferenz beschlossen.
Das Konzept wird seither regelmäßig evaluiert und fortgeschrieben. Mittlerweile liegt es in seiner dritten Fassung vor. Eine erneute Überprüfung durch eine Arbeitsgruppe von Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern steht für das aktuelle Schuljahr 2023-2024 an.
Ein Auszug aus unserem Medienkonzept findet sich hier.

Mitwirkung und Evaluation

Wir sind der Überzeugung, dass digitales Lernen nur gelingen kann, wenn alle am Schulleben beteiligten Personen, d.h. Schüler*innen, ihre Eltern und die Lehrer*innen, vertrauensvoll zusammenarbeiten und zukunftsfähige Ideen und Strukturen entwickeln. Dabei dürfen auch Hindernisse und Probleme offen angesprochen werden, um dann gemeinsam an ihrer Lösung arbeiten zu können. Daher besetzen wir die zentralen Arbeitsgruppen in diesem Bereich grundsätzlich mit Schüler*innen, Elternvertreter*innen und Lehrkräften. In der Regel nimmt auch der Koordinator für den Bereich Digitalisierung und ein weiteres Mitglied der Schulleitung teil.
Wir evaluieren unsere Konzepte, natürlich auch im Bereich der Digitalisierung, regelmäßig. Dabei nutzen wir digitale Tools wie „Edkimo“, um auch unseren Eltern oder Schüler*innen möglichst barrierefrei eine Rückmeldung zu zentralen Themen oder Problemstellungen zu ermöglichen.

iPad-Einführung / iPad-Regeln

Wir haben uns sehr über die Ankündigung der Stadt Münster im Frühjahr 2021 gefreut, alle Schüler*innen ab dem Jahrgang 8 mit einem iPad als Leihgerät auszustatten und für die Schüler*innen der Klassen 5 bis 7 eine Reihe von iPad-Sätzen in halber Klassenstärke zur Verfügung zu stellen.
Da unsere Schule schon aus Eigenmitteln mehrere iPad-Sätze angeschafft hatte, können wir unsere Schüler*innen schon ab dem Jahrgang 7 mit einem individuellen Leihgerät ausstatten.
Um die iPads schon wenige Wochen nach Ankündigung zum Schuljahr 2021-2022 einführen zu können, hatten wir zeitnah ein Konzept zur Einführung entwickelt, das sich hier findet.
Die Einführung wurde von einer eigenen Arbeitsgruppe aus Schüler- und Elternvertreter*innen sowie Lehrer*innen über das gesamte erste Jahr begleitet. Grundlage ihrer Arbeit waren u.a. die Rückmeldungen, die im Rahmen mehrerer digitaler Evaluationen unter allen betroffenen Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen über die App „Edkimo“ eingeholt wurden.

Der Einsatz neuer digitaler Geräte im großen Maßstab benötigt natürlich auch Regeln. Unsere iPad-Regeln sind mehrfach in den Arbeitsgruppen und Gremien diskutiert und angepasst worden. Die aktuelle Version der iPad-Regeln findet sich hier. Unsere Lehrkräfte haben sich auf einen für alle verbindlichen Umgang mit potenziellen Verstößen gegen diese Regeln geeinigt.

Distanzunterricht

Um allen Beteiligten Sicherheit, Verlässlichkeit und Transparenz zu bieten und eine tragfähige Grundlage für ggf. anstehenden Distanzunterricht zu schaffen, haben wir schon in der frühen Phase der Pandemie einen Leitfaden entwickelt, diesen evaluiert und fortgeschrieben. Damit wollen wir unseren Schüler*innen auch unter veränderten Bedingungen erfolgreiche Lernprozesse ermöglichen und sie mit ihren Bedürfnissen, Stärken und Problemen verantwortungsvoll im Blick behalten. Dafür nutzen wir die Möglichkeiten des digitalen Lernens und Lehrens im Sinne unserer didaktischen und pädagogischen Grundsätze.
Das Schulministerium NRW hat erfreulicherweise unseren Leitfaden auf seiner Webseite mit weiteren Konzepten als Best-Practice-Beispiel veröffentlicht, um zu zeigen, wie „der Distanzunterricht organisatorisch sowie pädagogisch-didaktisch realisiert werden kann“.
Sie finden unseren Leitfaden auf der Seite „Schulkonzepte zum Distanzunterricht“ des Ministeriums unter „Gymnasium“.

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Pausen von digitalen Medien

Immer wieder haben wir erlebt, dass der Beginn der Pause für einzelne Schüler*innen –  z.T. sogar für ganze Gruppen – das Signal zu sein scheint, sich soweit in die Welt des eigenen Smartphones oder Tablets zurückzuziehen, dass jegliche unmittelbare Kommunikation unterbunden wird. Dabei erhöht die ständige Erreichbarkeit über digitale Endgeräte noch den Druck, schnell zu reagieren. Darüber hinaus erzeugt eine hohe Informationsflut laut Studien das Bedürfnis, mehr Informationen zu konsumieren als verarbeitet werden können. Gleichzeitig wird die Angst geschürt, etwas zu verpassen. Schließlich zeigen Studien, dass unser Gehirn Informationen schlechter verarbeitet, wenn keine Pausen zwischen den vielen neuen Informationen liegen.

Vor diesem Hintergrund haben sich Eltern, Schüler*innen und Lehrer*innen mit großer Mehrheit bei der Erarbeitung des Medienkonzeptes für folgende Regelung ausgesprochen, die von der Schulkonferenz beschlossen und in die Hausordnung aufgenommen wurde:
Sekundarstufe I (Jahrgangsstufe 5 bis 10): Private und schulische mobile Endgeräte (Smartphone, Tablet, …) dürfen nur im schulischen Unterrichtskontext genutzt werden. Die Nutzung vor dem Unterricht und in den Pausen ist nicht erlaubt. Die Geräte verbleiben in diesen Zeiten im Klassenraum oder den Taschen. Eine Kontaktaufnahme unserer Schüler*innen mit dem Elternhaus ist jederzeit kostenlos vom Sekretariat aus möglich.
Sekundarstufe II (Jahrgangsstufe EF, Q1, Q2): Private und schulische mobile Endgeräte (Smartphone, Tablet, …) dürfen in den Pausen und Freistunden auf dem Schulgelände genutzt werden. Das Erstellen von Ton-, Bild- und Filmaufnahmen ist auch Schüler*innen der Sekundarstufe II untersagt, da hier Persönlichkeitsrechte anderer betroffen sind.
Die Entscheidung über die Nutzung von mobilen Endgeräten durch Schüler*innen (Sekundarstufe I und II) für Unterrichtszwecke unterliegt der individuellen Entscheidung der jeweiligen Fachlehrer*innen.

Die Regelung wird nach den Erfahrungen der letzten Schuljahre von Lehrer*innen, Erziehungsberechtigten und Schüler*innen weitestgehend positiv eingeschätzt. Die Zahl der registrierten Verstöße gegen die Regeln ist überraschend klein.

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Schwerpunkte digitalen Lernens am Annette-Gymnasium

Im Folgenden sind die wichtigsten fächerübergreifenden Schwerpunkte digitalen Lernens an unserer Schule kurz und übersichtlich zusammengefasst. Sie werden durch die regelmäßige Arbeit mit digitalen Medien in den einzelnen Unterrichtsfächern und durch eine Vielzahl an Inhalten, Projekten und fachspezifischen Anwendungen ergänzt, welche die einzelnen Fächer in ihren schuleigenen Lehrplänen vereinbart haben. Detaillierte Angaben finden sich in unserem Medienkonzept und den Curricula der einzelnen Fächer.

Erprobungsstufe

Wir halten es für eine zentrale Aufgabe einer weiterführenden Schule, allen Schüler*innen im Jahrgang 5 und 6 die sichere Beherrschung zentraler analoger Kompetenzen wie Lesen, korrektes Schreiben und sicheres Rechnen zu vermitteln. Alle Schüler*innen benötigen einen sicheren Umgang mit diesen Kompetenzen im Unterricht und den schriftlichen Arbeiten bis zum Abitur. Daher legen wir im Jahrgang 5 und 6 einen Schwerpunkt in diesem Bereich.

Darüber hinaus stehen für die Schüler*innen gerade zu Beginn des Jahrgangs 5 die sozialen Beziehungen zu ihren neuen Mitschüler*innen – d.h. die Suche nach neuen Freund*innen und Spielkamerad*innen – im Vordergrund. In diesen Bereich investieren wir anfangs viel Zeit und Mühe, denn Schüler*innen, die sich in ihrer Klasse wohl fühlen, kommen gern zur Schule und können langfristig besser lernen.

Wir nutzen die Erprobungsstufe aber auch, um unsere Schüler*innen sukzessive in das digitale Lernen einzuführen. Dabei bringen unsere neuen Fünftklässler*innen aus Grundschule und Elternhaus oftmals sehr unterschiedliche Kenntnisse und Erfahrungen mit digitalen Endgeräten und spezifischen Anwendungen mit.

Daher haben unsere Schüler*innen im Jahrgang 5 und 6 von der ersten Schulwoche an durchgehenden Informatikunterricht. Wir haben den obligatorischen geringeren Informatikunterricht mit einem Teil unserer Ergänzungsstunden aufgestockt. So steht allen Schüler*innen der Erprobungsstufe jede Woche eine(r) unserer fünf Informatiklehrer*innen in der Informatikstunde fachkompetent zur Verfügung. Durch die Ergänzungsstunden kann im Rahmen des Informatikunterrichtes u.a. auch noch die Einführung in das schulische Kommunikationssystem IServ, die Vergabe der persönlichen Lizenzdaten für Microsoft 365 und eine Einführung in die Arbeit mit Microsoft Word, Excel und Powerpoint erfolgen.

Eine erste praktische Anwendung finden diese Fähigkeiten dann z.B. in den Forder-Förderprojekten im Jahrgang 5 bzw. 6 oder den Vorträgen, die alle Schüler*innen im Unterricht eines Faches im Jahrgang 6 halten.

Im Rahmen der KOM-Stunde und des Informatikunterrichtes werden auch die Möglichkeiten und Gefahren des Umgangs mit digitalen Endgeräten im Internet und in sozialen Netzwerken zu verschiedenen Zeiten in vielfältiger Weise thematisiert. Dies beginnt mit Tipps zur Erstellung sicherer Passwörter, geht über Regeln für die Kommunikation in sozialen Netzwerken (z.B. im Klassenchat) bis hin zu den Fallstricken und Gefahren, die in diesem Bereich auf die Schüler*innen zukommen.

Auch eine Einführung in die Arbeit mit dem iPad steht auf der Tagesordnung. Hier erhalten die Schüler*innen im Laufe der Erprobungsstufe durch die Arbeit in den verschiedenen Fächern mit unseren iPad-Klassensätzen zusätzliche Praxis und Sicherheit und sind damit auf den Umgang mit ihrem eigenen iPad im Jahrgang 7 gut vorbereitet.

Für Schüler*innen, die sich über den Unterricht hinaus mit der Informatik beschäftigen möchten, bieten wir z.B. die beliebte Roboter-AG für die Erprobungsstufe an.

Mittelstufe

In den ersten Wochen des 7. Schuljahres erhalten alle unsere Schüler*innen ein kostenloses eigenes iPad (Leihgerät des Schulträgers), das ihnen für die Arbeit in der Schule und zu Hause bis zum Abitur zur Verfügung steht. In den darauffolgenden Tagen erhalten die Schüler*innen im Rahmen von speziellen Methodenstunden eine Einführung und Schulung in die weitergehende Arbeit mit dem iPad und die digitale Heftführung. Diese erfolgt an unserer Schule – wie an vielen anderen Schulen – mit OneNote. Dieses Programm ist in der schulischen Microsoft 365- Lizenz enthalten, die alle Schüler*innen für ihre gesamte Schulzeit erhalten. Die sichere Datenspeicherung erfolgt automatisch über einen individuellen Cloud-Speicherplatz (OneDrive), der eine Größe von 1.000 GB pro Person umfasst und daher alle Daten bis zum Abitur aufnehmen kann. Die Kolleg*innen stehen den Schüler*innen in dieser Phase nach Kräften zur Seite, um möglicherweise auftauchende Anfangsschwierigkeiten zu meistern. Und bei schwierigen Problemen bleibt der Gang zur regelmäßig stattfindenden „iPad-Sprechstunde“ in R131.

Unsere Kolleg*innen greifen mit Beginn der Mittelstufe immer öfter auf Unterrichtsmethoden zurück, die den Einsatz des iPads im Fachunterricht erfordern. So werden unsere Schüler*innen sukzessive an die Arbeit mit ihrem iPad gewöhnt und fühlen sich in den vielfältigen Anwendungen zunehmend sicher.

Im Jahrgang 7 und 8 stellen wir unseren Schüler*innen frei, in welchem Maße sie die digitale oder eine analoge Heftführung bevorzugen. Im Jahrgang 9 und 10 erfolgt die Heftführung zunehmend digital, um die notwendigen Fähigkeiten zu erlernen und sie für die Arbeit in der Oberstufe sicher zu beherrschen.

In der Mittelstufe greifen wir auch auf externe Kooperationspartner*innen zurück, die unsere Schüler*innen für zentrale Themen sensibilisieren. So steht u.a. das Thema „Cybermobbing“ im Rahmen unseres Projekttages „Theater gegen Mobbing“ für alle Schüler*innen zu Beginn des zweiten Halbjahres im Jahrgang 7 auf der Tagesordnung.

Im Jahrgang 8 bzw. 9 liegt unser Schwerpunkt auf der Frage „Was müssen Jugendliche heute unbedingt wissen, um sich verantwortungsvoll und sicher in ihren ‚digitalen Medienwelten‘ bewegen zu können?“ In Zusammenarbeit mit dem Medienreferenten Johannes Wentzel bieten wir ein Medientraining an. Mit diesem Medientrainingsprojekt sollen alle Schüler*innen durch einen Projekttag im Klassenverband fit für Datenmanagement, Urheberrecht, Abzockfallen und den Umgang mit „Fake-News“ gemacht werden.

Im Differenzierungsbereich der Jahrgänge 9 und 10 bieten wir einen Kurs – bei hohen Anwahlzahlen häufig auch zwei Kurse – im Fach Informatik an. Dort erlernen unsere Schüler*innen u.a. grafisches Programmieren, erhalten eine Einführung in die Robotik und erstellen Webseiten mit HTML/CSS.

Über den Unterricht hinaus bieten wir allen Schüler*innen über unsere ICDL-AGs die Möglichkeit, die ICDL-Zertifikate aller Stufen zu erwerben. ICDL ist ein internationales Zertifizierungsprogramm, mit dem auch Schüler*innen ihre IT-Kenntnisse in den Bereichen Computer- und Onlinegrundlagen, Officeanwendungen sowie IT-Sicherheit und Datenschutz nachweisen können. Unsere Schule ist zertifiziertes Prüfungszentrum, so dass unsere Schüler*innen auch die Prüfungen vor Ort in ihrer gewohnten Umgebung ablegen können.

0berstufe

Mit Eintritt in die Oberstufe besitzen unsere Schüler*innen alle notwendigen Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Endgeräten und den zentralen sowie weiteren fachspezifischen Anwendungen, um nicht nur ihr digitales Lernen selbstbestimmt gestalten zu können. Diese Fähigkeiten werden in den drei Jahren der Sekundarstufe II durch die konsequente Arbeit mit dem iPad und weiteren Anwendungen im Fachunterricht ausgebaut.

Das Fach Informatik kann an unserer Schule über alle Oberstufenjahrgänge als Fach des naturwissenschaftlichen Bereichs gewählt werden. In der Regel kommen im Jahrgang EF zwei Grundkurse zustande. Eine Reihe unserer Schüler*innen wählt in der Qualifikationsphase sogar Informatik als Leistungskurs. Wir führen auch immer einen Grundkurs Informatik bis zum Abitur.

Um unseren Schüler*innen Raum für selbstständiges Forschen und Handeln zu geben, bieten wir regelmäßig auch im Fach Informatik einen Projektkurs in der Qualifikationsphase an. Aus den Arbeiten im Rahmen dieses Projektkurses entstehen immer wieder preisgekrönte Beiträge für „jugend forscht“. Ein Bericht über die Ergebnisse aus dem Jahr 2022 findet sich hier.

Interessierte Schüler*innen unserer Oberstufe erwerben im Rahmen unserer ICDL-AG häufig die Zertifikate der höheren Stufen.

Das Ende ihrer Schulzeit feiern unsere digital so intensiv geschulten Abiturient*innen dann aber doch wieder ganz analog: