Die Gewinner*innen des NRW-Landeswettbewerbs „Jugend forscht“ wurden gestern im Rahmen einer Feierstunde in Leverkusen ausgezeichnet. „Die Jugendlichen haben fantastische Arbeiten präsentiert und Initiative, Kreativität und Ausdauer bewiesen. Wir gratulieren allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und sind sehr stolz darauf […] einen wichtigen Beitrag zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu leisten“, freute sich die Patenbeauftragte Sabine Timmermann in ihrer Laudatio.

In sieben Fachgebieten waren 48 spannende Projekte an den Start gegangen, davon allein drei Projekte des Annette-Gymnasiums, die im Regionalwettbewerb einen ersten Platz belegen konnten. Bei der Siegerehrung war die Freude dann groß. Alle angetretenen Beiträge unserer Schule wurden mit einem Preis ausgezeichnet. Lotta Flühe, Sophie Schubert und Ben Eric Wagner dürfen als Landessieger Ende Mai im Bundeswettbewerb antreten.

Wir gratulieren unseren Schüler*innen und ihren Betreuer*innen ganz herzlich!

Die Beiträge unserer Schule

1. Platz im Landeswettbewerb
Lotta Flühe, Sophie Schubert und Ben Eric Wagner
Fachgebiet: Biologie
Projekt: Pollenanalyse mithilfe von KI – Ein alternativer Ansatz zur PA-Analytik in Honig

Unser Projekt analysiert das Risiko einer Kontamination von regionalem Honig durch Pyrrolizidinalkaloide (PA) aus Jakobskreuzkraut (JKK) und entwickelt ein Tool, das Imkern bei der Risikobewertung hilft. PA sind für Menschen toxisch und können in JKK-Blütennektar und -Pollen nachgewiesen werden.
Obwohl dieses für Honigbienen wenig attraktiv ist, fällt seine Blütezeit in eine Trachtlücke mit reduziertem Nahrungsangebot, weshalb Sommerhonige oft höhere PA-Werte zeigen. Unsere Vorgänger zeigten jedoch, dass Honigbienen JKK auch in Trachtlücken meiden, da durch eine chemische Analyse keine JKK-spezifischen PA in Honigproben gefunden wurden. Wir vermuten daher ein geringes Gesundheitsrisiko durch JKK in regionalem Honig.
Unser Projekt kombiniert chemische Analysen mittels HPLC-MS und Pollenanalysen, um diese Hypothese zu prüfen. Zudem wird versucht, die grafische Pollenerkennung mittels neuronaler Netzwerke deutlich beschleunigen und den Personalaufwand dort erheblich reduzieren zu können.

2. Platz im Landeswettbewerb
Matti Pardon
Fachgebiet: Geo- und Raumwissenschaften
Projekt: Klassifizierung von Sternen unter Berücksichtigung der Extinktion durch die Atmosphäre

Im Rahmen der Facharbeit „Klassifizierung von Sternen unter Berücksichtigung der Extinktion durch die Atmosphäre“ habe ich mich mit der Bestimmung der Oberflächentemperatur und der absoluten Helligkeit befasst, da man die Sterne anhand dieser Aspekte klassifiziert. Bei der gewählten Methode zur Ermittlung der Temperatur entstand die Problematik, den Einfluss der Atmosphäre zu berücksichtigen.
Durch eine Modellierung der spektralen Verteilung unter Berücksichtigung der Atmosphäre war es möglich zu erkennen, wie sich diese verändert. Mithilfe diese wurden die Sterne Cl*NGC 2632 S94, CL*NGC 2632 KW252, CL*NGC 2632 KW251 klassifiziert.

 

Sonderpreis
Hanno Ohlberger, Alexander Lienkamp, Mona Aliyah Karram
Fachgebiet: Chemie
Projekt: Herstellung und Untersuchung von Yttrium-Barium-Kupferoxid in einem schulischen Umfeld

Dieses Projekt untersucht die Möglichkeit, Supraleiter in einem schulischen Umfeld herzustellen. Der Fokus liegt auf dem Hochtemperatur-Supraleiter Yttrium-Barium-Kupferoxid (YBa2Cu3O7), der aufgrund seiner relativ hohen kritischen Temperatur und der Verfügbarkeit der Ausgangsmaterialien ausgewählt wurde.
Die Herstellung erfolgt durch die Synthese der Ausgangssubstanzen, gefolgt von einer Pyrolyse und einem mehrstündigen Brennvorgang bei hohen Temperaturen. Anschließend wird das Material unter hohem Druck in Pillenform gepresst.
Um die supraleitenden Eigenschaften zu testen, wird ein qualitativer Test mit flüssigem Stickstoff durchgeführt, bei dem der Meißner-Ochsenfeld-Effekt demonstriert wird. Zusätzlich werden fortgeschrittene Analysemethoden wie Pulverdiffraktometrie und PPMS (Physical Property Measurement System) an einer Universität durchgeführt.
Das Projekt zielt darauf ab, zu zeigen ob das Herstellen von Supraleitern, in einem Schulumfeld möglich und sinnvoll ist.