von: Julia Götz, Sabrina Hamidi

Am vergangenen Dienstag folgte die Klasse 10d zusammen mit dem Oberstufenprojektchor unserer Schule einer Einladung der Polizeipräsidentin Frau Dorndorf und der Universität Münster, um am Tag „Resilienz gegen Antisemitismus“ Flagge zu zeigen.

Vor mehr als 850 Menschen in Anwesenheit des Innenministers Herbert Reul, dem Leiter des Verfassungsschutzes, Vertretern aus Auschwitz, Yad Vashem und dem Gesandten und stellvertretenden Botschafter des Staates Israel sowie Vertretern der Universität und der Hochschule der Polizei zu sprechen und Farbe zu bekennen, barg selbst für die Schüler*innen der Klasse 10d, die inzwischen in puncto „Z(w)eitzeugenschaft“ routiniert ist, ein gewisses Maß an Aufregung.

Unsere Schüler*innen erzählten von ihrem „Tommy-Projekt“, von ihrer Reise nach Theresienstadt, teilten mit einem gebannten jungen Publikum Gedanken, Gedichte, Bilder des Fotografen Andreas Löchte und Gefühle, die während der Reise entstanden sind und legten ein klares Bekenntnis zur Demokratie, zur Rechtsstaatlichkeit und gegen Antisemitismus ab.

Die Erfahrungen, die sie in Theresienstadt und Lidice sammeln durften, die Antworten auf ihre Fragen, die sie an authentischen Lernorten stellen konnten, haben jede/n Einzelne/n verändert, haben in ihnen ein Gefühl der Verantwortung geweckt, gegen Unrecht, für Demokratie und Menschlichkeit einzustehen.

Wir danken unserem Oberstufenchor unter der Leitung von Frau Beckmann und Frau Halfmann, der die Veranstaltung musikalisch umrahmte, auch im Namen der Veranstalter noch einmal ausdrücklich. Die Schüler*innen des Chores hatten sich für das Projekt nach Ende ihres vokalpraktischen Kurses im Sommer erneut zusammengefunden und im Vorfeld zu mehreren Proben getroffen. Der Chor schuf mit den Liedern „All of me“ und „People help the People“ einen einfühlsamen Rahmen für die Veranstaltung.

Unseren Schüler*innen der 10d sei zudem in besonderem Maße gedankt, für die hohe Bereitschaft, sich immer wieder der Vergangenheit zu stellen, mutig zurückzublicken und mit klarem Blick die Zukunft zu beschreiben. Sie folgen der Bitte der Margot Friedländer: „Seid Menschen!“- sie sind Menschen!

Sichtlich berührt waren neben unserem Schulleiter Herrn Wilsmann, der das Projekt zum ersten Mal kennenlernte, auch die 600 Polizeischüler*innen, die unisono die Wortbeiträge der Zehntklässler als höchst bereichernd und gewinnbringend eingeordnet haben.

Ihre seit mehr als zwei Jahren andauernde Beschäftigung mit dem Thema Holocaust und Antisemitismus, zunächst angelehnt an die Familiengeschichte vom kleinen Tommy Fritta, zieht noch einen weiteren Kreis: Am 20. Januar 2025 werden die Schüler*innen im Rahmen einer schulinternen Holocaustgedenkveranstaltung eine von ihnen eigenständig kuratierte Foto-Wanderausstellung eröffnen, die durch Spenden der Grünen Gasse e.V., des Fördervereins und der Sparkasse Münsterland-Ost realisiert werden und weiteren Schulen im Münsterland zur Verfügung gestellt werden kann.