Psychische Störungen nehmen immer mehr Platz in der gesellschaftlichen Diskussion ein und auch das generelle Bewusstsein für psychische Belastungen im Kindes- und Jugendalter wächst stetig.
Als Folge der Covid-19-Pandemie ist die Zahl der Kinder, die psychische Auffälligkeiten oder Verhaltensstörungen zeigen, rapide angestiegen. Die erzwungene soziale Isolation, Ängste und Unsicherheit sowie Konflikte innerhalb der Familie aufgrund von Überforderung oder finanziellen Sorgen führen zu einer Verschlechterung der psychischen Situation einer Reihe von Kindern und Jugendlichen. Die Folgen sind depressive Verstimmungen, Verhaltensauffälligkeiten und psychosomatische Beschwerden.
Daher fanden am Montag und Dienstag Workshops unter dem Thema „Mind the Mind“ für alle Klassen im Jahrgang 8 statt. Geleitet wurden die Workshops von Psychologiestudierenden der „Mind-the-Mind-Initiative Münster“, die sich ehrenamtlich für die Thematik engagieren und ein entsprechendes Trainingsprogramm durchlaufen haben.
Das Ziel der Workshops war es, unsere Schüler*innen zu informieren, zu sensibilisieren und zu entstigmatisieren.
Dabei wurden die Lernenden durch einen offenen Einstieg auf ihrem aktuellen Wissensstand abgeholt. Im Folgenden wurde die Basis für die weitere Arbeit geschaffen, indem Fragen wie „Was ist überhaupt eine psychische Störung?“ oder „Was ist überhaupt ein Stigma?“ gemeinsam geklärt wurden.
Anschließend wurden häufige Störungsbilder thematisiert, die anschaulich aufbereitet waren. Neben der Vermittlung von fachlichem Hintergrundwissen stand in dieser Phase vor allem der offene Austausch mit den Schüler*innen im Vordergrund. Hier konnten z.B. Fragen wie „Wie scheint sich eine Person mit Depression zu fühlen?“ besprochen werden.
Dann legte der Workshop den Fokus auf die Frage „Was kannst du tun, wenn du selbst betroffen bist oder Angehörige und Freunde eine psychische Störung haben?”. Die Teamer*innen klärten darüber auf, warum Sprechen wichtig ist, aber auch, was es in diesem Kontext heißt, eigene Grenzen zu setzen oder die Grenzen von anderen zu achten.
Den Abschluss des Workshops bildete das gesonderte Themenfeld „Hilfe suchen“, das neben Tipps und Tricks auch konkrete Hilfestellen in der Stadt Münster und Umgebung aufzeigte.