Das Bühnenstück „The Puppet Show – Traum(a) Schule“ hinterließ am vergangenen Freitag ein nachdenkliches Publikum.
In Reih und Glied stehen die Darsteller*innen des Literaturkurses von Julia Götz als der Vorhang aufgeht und starren in die bis auf den letzten Platz besetzte Aula. Sie lösen beim Publikum Irritationen durch ein langes Schweigen aus und sprechen dann eine Triggerwarnung für schultraumatisierte Gäste aus. Tritt eine Schüler*in aus der Reihe, wird sie auf ihren Platz verwiesen: Ja nicht aus der Reihe tanzen!
Die folgende, mit Schwarzlicht inszenierte, Marionettenszene rahmt das Stück und legt die von den Schüler*innen inszenierte Wunde offen: Sie fühlen sich „gespielt“, gefangen in einem druckvollen System, das viele darin Lernenden und Lehrenden krank macht. Am Ende reißt sich eine der Marionetten los und bricht die Stille, die entsteht, als die Musik endet, schreit das Publikum an: „Was glotzt ihr denn so blöd?“
Eindrucksvoll mimten die Darsteller*innen der Jahrgangstufe Q1 vor der vollbesetzten Aula des Annette-Gymnasiums ihre Figuren, die sich auf der Bühne mit Schulangst, Depressionen, aber auch Mobbing und Langeweile herumschlugen.
Die Reaktionen auf die Inszenierung, die auf der Basis eigener Erlebenswelten der Jugendlichen entstanden ist und selbst verfasst wurde, waren sehr bewegend und enthusiastisch: „Kann man euch für einen pädagogischen Tag buchen?“
In einem waren sich, so schien es, alle einig: Das Thema hat es in sich und braucht unsere Aufmerksamkeit! Das zeigen auch die Wünsche nach einer Wiederholungsaufführung.