Am vergangenen Montag hat das Annette-Gymnasium seine langjährige Schulleiterin Anette Kettelhoit in den Ruhestand verabschiedet.
Frau Kettelhoit hat in den letzten fast zehn Jahren eine Vielzahl von Veränderungsprozessen an unserer Schule angestoßen und durchgeführt. Prägend war dabei ihre Fähigkeit, Abläufe, Inhalte oder Überzeugungen nie einfach nur hinzunehmen, sondern immer auch wichtige, grundlegende Fragen nach dem Sinn und dem echten Mehrwert eines Projekts zu stellen.
So ist es nicht zuletzt ihrem Wirken zu verdanken, dass das Annette-Gymnasium heute bzgl. seiner materiellen und personellen Ausstattung im Bereich der Digitalisierung (auch mit Hilfe eigener Mittel) so gut aufgestellt ist, die geschaffenen Strukturen gefestigt sind und sich als tragfähig erwiesen haben.
Frau Kettelhoit hat dabei auch den Blick für die Stärken unserer Schule noch einmal geschärft und Wert daraufgelegt, diese auch nach außen zu tragen. Als Beispiele seien hier nur die Bewerbungen für die Auszeichnung als „Gute gesunde Schule“ oder zum „Deutschen Schulpreis“ genannt. Auf die daraus resultierenden Erfolge ist das Annette-Gymnasium bis heute stolz.
Dabei war ihr Schulleitungshandeln immer von der Idee nach echter Partizipation geprägt. Frau Kettelhoit legte großen Wert darauf, dass alle Initiativen und neuen Projekte in der Regel von Arbeitsgruppen unter Beteiligung von Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern geplant und anschließend in den Mitbestimmungsgremien durchgesprochen und beschlossen wurden.
Die Schüler*innenvertretung verabschiedet Frau Kettelhoit.
Als Sprachenlehrerin wie auch als Schulleiterin lagen ihr die Austausche immer besonders am Herzen. Sie hat sich für ihren Erhalt oder die Initiierung neuer Austausche nachhaltig eingesetzt, gerade auch weil das Umfeld für Austauschfahrten in den letzten Jahren auf Seiten der Partnerschulen zunehmend schwieriger geworden ist. Dennoch hat es die Schule in den letzten zehn Jahren unter Frau Kettelhoit mit Unterstützung der Fremdsprachenkolleg*innen geschafft, unseren Schüler*innen sogar noch neue Austausche anzubieten. Und in solchen Fällen – wie beim ersten Individualaustausch mit unserer Partnerschule in Argentinien – fuhr Frau Kettelhoit erst einmal selbst mit, um die Verantwortlichen persönlich kennenlernen und die Lage vor Ort abschätzen zu können.
Durch die Zeit der Coronapandemie führte Frau Kettelhoit unsere Schule entschlossen, mutig und meinungsstark. Sie hatte stets ihre Fürsorgepflicht für die Schüler*innen und Kolleg*innen bei ihrer Aufgabe im Blick, die oftmals kurzfristigen Ansagen des Ministeriums und der Gesundheitsämter umzusetzen und die Kommunikation mit den Eltern aufrechtzuerhalten, die mit ihren oftmals sehr unterschiedlichen Ansichten zum Umgang mit der Pandemie – was Schutzmaßnahmen und Unterricht angeht – ebenfalls gehört werden wollten.
Nun verlässt Frau Kettelhoit unsere Schule.
Wir möchten ihr für ihre Fähigkeit danken, Schulentwicklung unserer Schule mit einem Perspektivwechsel zu bereichern, und für den Mut, getroffene Entscheidungen auch gegen Widerstände zu vertreten.
Wir danken für die vielen Stunden, die sie damit verbracht hat, die Interessen unserer Schule gegenüber dem Schulträger, der Bezirksregierung und dem Schulministerium zu vertreten und zu wahren.
Wir sind Frau Kettelhoit für die ungezählten Termine dankbar, die sie morgens, nachmittags und oftmals abends wahrgenommen hat, um das Annette-Gymnasium immer sehr überzeugend nach außen zu vertreten.
Wir danken ihr ebenfalls für die vielen Eltern- und Schüler*innengespräche, für das Auffangen der Anregungen und Sorgen, die letztendlich dann doch mit der Schulleitung besprochen werden müssen, und bei denen sie die Interessen der Schüler*innen und Kolleg*innen stets vertreten hat.
Wir danken Frau Kettelhoit für ihr unermüdliches Engagement für das Annette-Gymnasium. Sie ging nicht eher, bevor alle wichtigen anstehenden Aufgaben erledigt waren und war dabei nicht selten die letzte Person in der Schule.
Auch die Elternschaft sagte „MERCI ANETTE“, bedankte sich für ihr außerordentliches Engagement, ihre Präsenz, ihre Kompetenz und ihre Menschlichkeit.
Abschied in der erweiterten Schulleitung