Allein im Konzentrationslager Bergen-Belsen starben mehr als siebzigtausend Menschen aus ganz Europa. Sie wurden vom nationalsozialistischen Regime durch Misshandlungen und Zwangsarbeit ermordet oder erlagen der absichtlich herbeigeführten Verelendung infolge von Hunger und Seuchen. Was durchlitten die Opfer, was trieb die Täter? Welchen Handlungsspielraum gab es für Zivilcourage und Widerstand?
In Kooperation mit dem Geschichtsort Villa ten Hompel bietet die Akademie Franz Hitze Haus unseren Schüler*innen schon seit vielen Jahren einen gegenwartsorientierten Zugang zur deutschen Geschichte im Rahmen eines dreitägigen Projektes zu den obengenannten Fragen an. Auch in diesem Jahr nahmen fast 40 Schüler*innen unseres zehnten Jahrgangs zu Beginn dieser Woche am Seminar teil. Im Rahmen eines Vorbereitungstages erfuhren die Schüler*innen in Gesprächsrunden, über Filme und durch Rollenspiele, was damals passiert ist und wurden über Prozesse der Verfolgung und Gewalt von 1933 bis 1945 aufgeklärt.
Am zweiten Tag stand dann der Besuch in der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen an. Anhand historischer Filmaufnahmen konnten sich die Schüler*innen ein erstes Bild von den Zuständen nach der Befreiung des Lagers verschaffen. Es schloss sich ein geführter Rundgang über das Gedenkstättengelände in Kleingruppen und ein Ausstellungsbesuch mit Biographiestationen an. Schließlich bestand noch die Möglichkeit zum individuellen Gedenken im „Haus der Stille“.
Der dritte Seminartag im Franz Hitze Haus diente der Nachbereitung. Hier rückte dann zunehmend die Entwicklung von Möglichkeiten zum Schutz gegen aktuelle Formen von Diskriminierung und Rechtsextremismus in den Vordergrund, so dass Demokratie, Menschenrechte und Toleranz als positiver Gegenentwurf erkennbar wurden.