Vor dem Hintergrund der Rahmenvorgabe der Kultusministerkonferenz (KMK) zum Einsatz digitaler Werkzeuge erübrigt sich jede Diskussion, ob der Einsatz digitaler Werkzeuge in einem zeitgemäßen naturwissenschaftlichen Unterricht überhaupt geboten ist. Gleichwohl ist die Frage zu beantworten, ob der Kontext den Einsatz an dieser Stelle des Unterrichts sinnvoll macht.

Auch ist die Frage zu beantworten, ob die vorgeschlagene technische Lösung an der jeweiligen Schule umsetzbar ist und ob sie im besten Fall eine wünschenswerte Arbeitserleichterung für die Fachkollegien darstellt.

Aufgrund der langjährigen Erfahrungen im Einsatz digitaler Messwerterfassung haben die beteiligten Fachkolleg*innen und Bereichskoordinator*innen der münsteraner MINT-EC-Schulen, die die Fächer Mathematik, Biologie, Chemie, Physik vertreten, und auch die Kolleginnen und Kollegen des Zukunftsschulnetzwerks DIGITAL-Science drei zentrale Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Werkzeuge formuliert:

  1. Eine gemeinsame und ohne weiteren administrativen Aufwand nutzbare Technik ist die Voraussetzung dafür, dass Digitalisierung an einer Schule gelingt.
  2. Im Hinblick auf die komplexen Anforderungen, die die Digitalisierung an Schulen stellt, rechtfertigen mögliche fachspezifische Alternativen in keiner Weise, auf die Chance zu verzichten, mit einer gemeinsamen Werkzeugplattform zu einem fächerverbindenden Schulkonzept für den Einsatz digitaler Werkzeuge zu kommen. Insellösungen erschweren und verhindern diesen Prozess.
  3. Insbesondere im Feld der digitalen Messwerterfassung liegt ein großer Mehrwert für naturwissenschaftlichen Experimentalunterricht.

Das iPad, das der Schulträger seit zwei Jahren allen weiterführenden Schulen in Münster zur Verfügung gestellt hat, bietet als zentrale Werkzeugplattform nun eine sehr gute Basis für die Erfüllung dieser zentralen Anforderungen an allen Schulen. Insbesondere lässt es sich auch für die digitale Messwerterfassung nutzen.

Aufgrund seiner nicht nur in Münster einzigartigen Ausstattung mit entsprechender Sensortechnik ist das Annette-Gymnasium seit vielen Jahren Vorreiter in diesem spannenden Feld naturwissenschaftlicher Didaktik. Zu verdanken haben wir dies zum einen der Arbeit in unserem Zukunftsschulnetzwerk DIGITAL-Science, dem Engagement unseres Kollegiums und der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung sowie auch der Rütgers-Stiftung, die uns seit Jahren finanziell in unserer didaktischen Arbeit unterstützen.

Besonders hervorheben möchten wir an dieser Stelle erneut die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die uns im letzten Jahr mit einer sehr großzügigen Förderung ermöglichte, neue Adapter und Wireless-Sensoren für die schulischen iPads anzuschaffen.

Die Schüler*innen des Annette genießen seit dieser Zeit im täglichen Unterricht, dass sie Messwerte aus naturwissenschaftlichen Experimenten nun direkt mit ihrem iPad erfassen, auswerten und in ihrem digitalen Heft verwalten und speichern können.

Vor dem Hintergrund dieses reichhaltigen Erfahrungsschatzes informierten sich am Nachmittag des 2. März bereits im zweiten Jahr in Folge interessierte Kolleg*innen der Münsteraner MINT-EC-Schulen im Annette über diese neuen Möglichkeiten. Moderiert wurde die Veranstaltung u.a. durch Michael Deittert (Chemie und Biologie).