von: Julia Götz
Am 15.2.2023 besuchte Veit Christoph Bäcker, freier Journalist aus Münster, die Klasse 8d und stand den Schüler*innen im Rahmen ihres Zeitungsprojektes Rede und Antwort.
So erfuhren die Jungredakteur*innen der 8. Klasse, die im Deutschunterricht bei Frau Götz gerade an der Verwirklichung ihrer eigenen Zeitung „Aktuell“ arbeiten, dass die Berufsbezeichnung des Journalisten kein geschützter Begriff ist, sich eigentlich jede_r als Journalist*in ausgeben kann, eine solide Ausbildung aber wichtig ist, um gut zu sein.
So hat Herr Bäcker zwar nicht Journalistik studiert, aber Geschichte, Germanistik und Philosophie und ist durch Praktika und ein Volontariat in die Schreibpraxis eines Journalisten hineingewachsen.
Lebens- und Berufswege sind nicht immer geradlinig, auch das konnte die Klasse aus dem Gespräch mitnehmen, denn Veit Bäcker wollte ursprünglich Lektor werden, später in die Werbung gehen, ist dann aber bei seiner jetzigen Tätigkeit als Lokaljournalist gelandet und gibt zwei Stadtteilmagazine heraus: Den Gievenbecker und den Kreuzviertler, die er auch für die Schüler*innen als Anschauungsmaterial mitbrachte.
Was Herr Bäcker aber immer schon wusste: „Ich erzähle gerne!“ Seine Leidenschaft für Sprache war also der Ausgangspunkt für seine berufliche Entwicklung. Er berichtete schülernah davon, dass die eigentliche Herausforderung eines Journalisten darin liege, Texte kurz zu halten. „Lang schreiben kann jeder“, sagt er, sich aber auf das Wesentliche zu konzentrieren und unter Zeitdruck zu arbeiten, so wie das Schüler*innen aus Klassenarbeiten kennen, sei das tatsächlich Herausfordernde. In Reportagen allerdings dürfe man auch mal ausschweifen und lebendig berichten, was deshalb auch eine seiner Lieblingsformate in der journalistischen Praxis seien.
Die 8d erfuhr noch viele weitere Details zu Tariftabellen und Bezahlung, Pressekonferenzen, Interviewtechniken und dem Unterschied zwischen freiberuflicher und angestellter Tätigkeit.
Es war ein sehr gewinnbringender und interessanter Expertenbesuch, bei dem alle viel für den Deutschunterricht, vor allem aber für eine berufliche Orientierung mitnehmen konnten.