Der Alkoholkonsum von Jugendlichen ist einer Untersuchung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge weiter rückläufig. Demnach gaben 38 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen in der Studie an, noch nie Alkohol getrunken zu haben. Zudem konsumieren Jugendliche erstmals Alkohol später als noch zu früheren Zeiten. Das Einstiegsalter liegt aktuell bei durchschnittlich 15 Jahren. Ihren ersten Rausch erleben sie mit 16 und damit ebenfalls später.
„Diese erfreulichen Trends möchten wir mit den Projekten unserer Kampagne` ‚Voll ist out‘ weiter stärken“, sagt Brigitte Klute vom Fachdienst Suchtprävention des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster. Die Suchtprävention der städtischen Drogenhilfe setzt dabei auf die Kooperation mit den Schulen, der Polizei, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Selbsthilfegruppe ‚Kreuzbund‘. „Spielerisch und zugleich informativ wollen wir Jugendliche zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Alkohol motivieren“, so Klute.
Die Präventionsarbeit an den Schulen laufe laut Mitteilung der Stadt dabei weiter auf Hochtouren: Am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium, das seit 25 Jahren mit der Drogenhilfe zusammenarbeite, hat Referendarin Alexandra Siemes-Böhmer zuletzt 43 Pädagogikschüler*innen der Jahrgangsstufe 10 im Bereich der Suchtprävention ausgebildet. Diese gäben ihr Wissen an die Schüler*innen der achten Klassen des Gymnasiums weiter. Im Mittelpunkt stünden unter anderem Fragen wie: „Was ist überhaupt Sucht? Wie können Suchtentwicklungen verhindert werden? Oder weshalb ist es wichtig, dass sich Jugendliche nüchtern mit ihren Schwierigkeiten, Konflikten und Gefühlszuständen auseinandersetzen? Das „Voll ist out“-Wissensquiz und das „Voll ist out“-Kartenspiel Nachgefragt & nachgedacht – über mich, über Alkohol“ ermögliche es den älteren Schüler*innen dabei, auf spielerische Weise mit den Jüngeren ins Gespräch zu kommen und über Reiz und Risiko des Alkoholkonsums aufzuklären
„Mittlerweile fragen die Schülerinnen und Schüler der Pädagogikkurse, ob sie das ‚Voll ist out‘-Projekt zur Alkoholprävention vorbereiten und durchführen können“, erklärt Svenja Baumstark, Beratungslehrerin für Suchtprävention am Annette-Gymnasium. Diese hätten selbst als Achtklässler*innen an dem Schülermultiplikatoren-Projekt teilgenommen. Ein idealer Nebeneffekt ist, dass bei der Durchführung der Methoden auch die Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler ihr Wissen auffrischen und ihr eigenes Trinkverhalten reflektieren“, bilanziert Alexandra Siemes-Böhmer.
Artikel und Foto: Stadt Münster