Ein persönliches Anschreiben der Kultusministerkonferenz zu erhalten, gehört sicherlich zu den ganz seltenen Highlights im Leben von Lehrer*innen. Insofern war die Freude groß, als wir im Mai aufgefordert wurden, uns mit unserem MINT-Konzept um den Titel der „Jugend forscht Schule“ 2022 bei der KMK zu bewerben.
Die Basis für diese Ehre hatten die Jungforscher* gemeinsam mit unseren Betreuungslehrer*innen auf den Regional-, Landes- und Bundeswettbewerben der letzten Jahre gelegt. Entscheidend für die Nominierung durch die KMK und die Stiftung Jugend forscht waren dann die herausragenden Erfolge der drei Teams aus der Informatik auf dem diesjährigen Landeswettbewerb, die Herr Büdding so erfolgreich betreut.

Beim Preis „Jugend forscht Schule“ der KMK geht es aber nicht mehr nur um diese Erfolge, sondern insbesondere auch um das Konzept, das hinter diesen Erfolgen steckt.

Es war klar, dass wir uns gemeinsam mit 16 Top-MINT-Schulen aller Bundesländer bewerben würden, die regelmäßig über ein angegliedertes Schüler*innenforschungszentrum mit entsprechenden Lehrerstunden und fokussierter Schwerpunktsetzung verfügen. Die Luft war also sehr dünn, denn am breit aufgestellten Annette läuft diese Arbeit ohne ebendiese Randbedingungen. Daher bedeutet die Betreuung von Jugend-forscht-Projekten neben Freude an der Arbeit auch viel außerunterrichtliches Engagement der Betreuungslehrer in der Freizeit; die stete Motivation der Kolleginnen und Kollegen, die Nutzung des Schulumfeldes und der Aufbau von Kooperationen und Netzwerkarbeit ist daher von besonderer Bedeutung.

Umso mehr freut es uns, dass wir unser Konzept vorstellen konnten und dass die KMK in ihrer Laudatio zu unserem Platz unter den besten acht Schulen folgende Worte fand:

„Die beeindruckende Breiten- und ermöglichte Spitzenförderung an Ihrer Schule, u.a. der gezielte Ausbau von MINT-Projektkursen, die den Schülerinnen und Schülern die Erarbeitung von eigenen Forschungsprojekten gemeinsam mit externen Kooperationspartnern ermöglichen, sowie das überzeugende Selbstverständnis der Schule als lernendes System (insofern als z.B. didaktische Erfahrungen aus Projektkursen gezielt in die Unterrichtsgestaltung einfließen), sind der Jury besonders positiv aufgefallen. Dazu gratuliere ich Ihnen sehr.“

Auch die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die sich um die Förderung unseres MINT-Bereiches in den letzten Jahren bereits sehr verdient gemacht hat, begleitet uns auf diesem Weg weiter, denn beinah zeitgleich zur KMK und mit einer inhaltlich deckungsgleichen Begründung erhielten wir die erfreuliche Rückmeldung, dass unser neuer Antrag zur Förderung ebendieser Struktur von den Stiftungsgremien bewilligt wurde.

Durch diese erneute Förderung – es handelt sich zum wiederholten Male um einen mittleren fünfstelligen Betrag – verfügen unsere Jungforscher*innen und ihre Betreuer nun auch über technisch angemessen ausgestattete Arbeitsplätze für ihre Projekte.

Die Fördermittel ermöglichen unseren MINT-Talenten von nun an auch, eine individuelle Anschubfinanzierung für ihr Projekt bei den Betreuungslehrern zu beantragen. Zusätzlich haben sie zu Beginn eines jeden Projektkursjahres die Gelegenheit, gemeinsam mit einem professionellen Projektentwickler einen Tag lang an ihren Ideen zu arbeiten und diese als konkreten Plan zu entwickeln.
Am Annette ist nun ein echtes Paradies für MINT-Jungforscher*innen entstanden.
Wir bedanken uns herzlich sowohl bei allen Kolleg*innen, die sich in den vergangenen Jahren mit Engagement, Kreativität und Idealismus rund um die Projektkurse verdient gemacht haben, als auch bei der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung für die langjährige Begleitung und erneute Unterstützung unserer Arbeit.

Die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung zur Förderung von Forschung und Ausbildung im Bereich der Naturwissenschaften, insbesondere der Physik. Sie fördert u.a. Schulprojekte und außerschulische Lernorte und engagiert sich in der Aus- und Fortbildung von Lehrer*innen.