Theresa Gurlit (Q2) wird mit einem zweiten und Magdalena Ohlberger (Q2) mit einem dritten Bundespreis ausgezeichnet!

„Die Pandemie konnte sie allenfalls behindern, verhindern konnte sie die vielen großartigen Arbeiten und Beiträge nicht.“ Mit diesen Worten beginnt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die feierliche Bundespreisverleihung des 27. Geschichtswettbewerbs im Schloss Bellevue. Der Wettbewerb stand unter dem Thema „Bewegte Zeiten – Sport macht Gesellschaft“. Unsere Schülerinnen Theresa Gurlit (links) und Magdalena Ohlberger (rechts) hatten die Ehre trotz pandemiebedingter Einschränkungen am Festakt am 16. November 2021 teilnehmen zu dürfen. Dabei vertraten sie zugleich das Annette-Gymnasium als landesbeste Schule Nordrhein-Westfalens!

Theresa Gurlit befasste sich in ihrem Beitrag „Inklusiver Sport als Wegbereiter für eine inklusivere Gesellschaft? Eine kritische Beurteilung der historischen Entwicklung von Inklusionsmöglichkeiten“ mit der Geschichte des Behindertensports, die sie unter anderem am Beispiel ihres Onkels untersuchte. Dabei ging sie genauer auf die Versehrtensportgemeinschaft Münster ein und recherchierte zum Landessportbund NRW sowie zu Special Olympics und dessen Inklusionsgeschichte. Es kristallisierte sich heraus, dass es einen Unterschied zwischen der Rolle von Menschen mit Behinderung im Breiten- und Leistungssport gibt, da Erfolg eben auch nach persönlichem Fortschritt bewertet werden kann. Für die Gesellschaft bedeutet dies konkret, dass es unbedingt notwendig ist, die Bedürfnisse der einzelnen Menschen mit Behinderung in den Fokus zu stellen, sodass ein sinnvoller und fairer Umgang im Sport gewährleistet werden kann.

In Magdalena Ohlbergers Beitrag mit dem Titel „‚Ich war wirklich keine Jungenlehrerin‘ – Koedukation im Schulsport und der Wandel der Geschlechterrollen 1960-1990“ setzte sich die angehende Abiturientin mit der Auswirkung des Wechsels vom Mädchen- zum gemischtem Schulsport auseinander und untersuchte, welche Folgen dies auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Geschlechterrollen an unserer Schule hatte. Dabei wertete sie Archivalien der Schule sowie weitere historische Dokumente aus und führte Interviews mit ehemaligen Lehrerinnen und Schüler*innen des Annette. Dies führte zu der überraschenden Erkenntnis, dass im Gegensatz zur Emanzipationsbewegung der Frau in den 1970er Jahren im gemischtgeschlechtlichen Schulsport die vermeintlichen Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen besonders präsent wirkten. Folglich verschob sich die Wahrnehmung der Geschlechterrollen an der Schule in die Richtung konservativer, stereotypischer Haltungen.

Insgesamt nahmen am Geschichtswettbewerb 2020/21 trotz der erschwerten Bedingungen durch die Corona-Pandemie 29 geschichtsinteressierte Schüler*innen unserer Schule mit viel Freude und Engagement teil. Und dies zahlte sich auch aus: Es entstanden hervorragende Beiträge mit spannenden Einblicken in die Rolle des Sports in der Geschichte. Am Ende wurden acht Arbeiten unserer Schule mit einem Landespreis, neun mit einem Förderpreis und die beiden oben genannten nun mit einem Bundespreis ausgezeichnet.

Wir danken herzlich den Tutor*innen Katy Beck, Dr. Wolfhart Beck und Kim Keen, die im Rahmen der wöchentlichen Geschichts-AG und zahlreicher Workshops unseren Schüler*innen immer mit Rat und Tat zur Seite standen – auch virtuell im Lockdown!

Nun gilt: „Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb“ und wir freuen uns schon jetzt darauf interessierte Schüler*innen als Teilnehmer*innen des neuen Geschichtswettbewerbs zu begrüßen, denn am 1. September 2022 geht es wieder los!!