von: Klara Haverbeck und Maëlle Péresse
Am Mittwoch, 23.06.2021, haben die beiden Erdkunde-LKs der Q1 von Herr Streyl und Frau Keen eine Fahrradtour durch Münster unternommen, mit Helm und Warnweste, um sich ein Bild zu machen, wie einzelne Phasen der Stadtentwicklung und Stadtplanung in Münster konkret aussehen.
Zunächst ging es zum Hafen, wo uns Julius einen Kurzvortrag zum Hafen und seiner Funktion für Münster gegeben hat. Sein Fokus lag vor allem darauf, wie sich die Funktionen von damals (Industrie und Export) bis heute (Attraktion und Erholung) verändert haben. Für die Gegenwart nannte er drei zentrale Beispiele: Die Hafenkäserei und das Bochert Theater auf der B-Side und ein weiteres Projekt auf der anderen Seite, bei welchem auf einer freien Fläche ein neuer Supermarkt erbaut werden sollte. Während wir die drei Orte zu Fuß erkundet haben, war es stets die Aufgabe zu schauen, welche weiteren Funktionen/ Daseinsgrundfunktionen der Hafen aufweist. Unter anderem ist das Wohnen, Versorgung, und weitere Dienstleistungen wie Ärzte oder Notare.
Nach der Besichtigung am Hafen ging es mit dem Fahrrad weiter ins Geistviertel, in eine autofreie Wohnsiedlung für größtenteils sozial Schwächere, in der es verboten ist ein Auto zu haben oder zu fahren. Die Wohnsiedlung ist ein Projekt aus dem Jahr 2001 zur Nachhaltigkeit Münsters, scheint jedoch nicht komplett zu funktionieren. Wie uns Johanna und eine Bewohnerin von dort berichteten, haben viele der Bewohner trotzdem ein Auto außerhalb der Siedlung und benutzen dieses mehr oder weniger geheim. Dies führt vereinzelt zu Konflikten und Auseinandersetzung zwischen den Bewohnern, welche ein friedliches Zusammenleben für einige erschwert. Die Siedlung wurde im Jahr 2018 um 51 Wohnungen erweitert und machte nach unseren Erkundigungen insgesamt einen idyllischen Eindruck.
Anschließend sind wir ein Stück weiter zum Grünen Grund gefahren, eine Wohnsiedlung nahe der Weseler Straße. Diese Siedlung aus dem Jahr 1925 ist in Anlehnung an die englische Gartenhausbewegung /-gartenstadt entstanden, die von einer großen Wiese in der Mitte und Reihenhäuser drum herum gekennzeichnet ist. Vor allem die Spielmöglichkeiten und eine Grundschule schaffen dort eine familienfreundliche Atmosphäre und es ist somit ein sehr begehrtes Viertel. Dies lässt sich auch erkennen am starken Anstieg der Mieten in den letzten Jahren. Als problematisch erwies sich bei unserer Erkundung die Parkplatzsituation.
Nach dem Grünen Grund war unsere Exkursion auch wieder vorbei und wir alle haben einen Eindruck davon bekommen, wie sich die Stadt Münster in den letzten Jahren in verschiedene Richtungen und Bereichen weiterentwickelt hat.